Leichte Sprache: Ein Schlüssel zur Inklusion

Leich­te Spra­che ist mehr als nur eine ver­ein­fach­te Form der Kom­mu­ni­ka­ti­on. Sie ist ein mäch­ti­ges Werk­zeug zur För­de­rung der Inklu­si­on und Bar­rie­re­frei­heit. In unse­rer kom­ple­xen Welt ist es wich­tig, dass Infor­ma­tio­nen für alle zugäng­lich sind, unab­hän­gig von ihren sprach­li­chen oder kogni­ti­ven Fähig­kei­ten. Hier wol­len wir die Bedeu­tung und Anwen­dung von Leich­ter Spra­che beleuch­ten und zei­gen, wie sie als Instru­ment der Inklu­si­on die­nen kann.
Alexander Krapp - Leichte Sprache: Ein Schlüssel zur Inklusion

Einführung in Leichte Sprache und ihre Bedeutung 

Leich­te Spra­che ist eine spe­zi­ell ver­ein­fach­te Form der Spra­che. Sie zielt dar­auf ab, Infor­ma­tio­nen für Men­schen mit Lern­schwie­rig­kei­ten, Analpha­be­ten und Migran­ten ver­ständ­li­cher zu machen. Sie zeich­net sich durch die Ver­wen­dung kur­zer Sät­ze und ein­fa­cher Wör­ter aus. His­to­risch gese­hen hat sich die Leich­te Spra­che in Deutsch­land seit den 1990er Jah­ren ent­wi­ckelt, als Teil der Bemü­hun­gen, eine inklu­si­ve­re Gesell­schaft zu schaffen.

Im Kon­text der Inklu­si­on und Bar­rie­re­frei­heit spielt Leich­te Spra­che eine ent­schei­den­de Rol­le. Sie ermög­licht es Men­schen, die sonst von Infor­ma­tio­nen aus­ge­schlos­sen wären, aktiv am gesell­schaft­li­chen Leben teil­zu­neh­men. Gesetz­li­che Rege­lun­gen wie die Bar­rie­re­freie-Infor­ma­ti­ons­tech­nik-Ver­ord­nung (BITV 2.0) und das Behin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­setz (BGG) in Deutsch­land unter­stüt­zen die Ver­wen­dung von Leich­ter Spra­che, um Bar­rie­ren abzubauen.

Für Unter­neh­men, ins­be­son­de­re im Mit­tel­stand, ist die Rele­vanz von Leich­ter Spra­che nicht zu unter­schät­zen. Sie ermög­licht es, brei­te­re Ziel­grup­pen zu errei­chen und die Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on inklu­si­ver zu gestal­ten. Dies führt nicht nur zu einer bes­se­ren Kun­den­bin­dung, son­dern stärkt auch das Image des Unter­neh­mens als sozi­al ver­ant­wort­li­che Organisation.

Regeln und Anwendung von Leichter Sprache 

Grundregeln der Leichten Sprache

Die Grund­re­geln der Leich­ten Spra­che sind ein­fach, aber wir­kungs­voll. Ver­wen­de kur­ze Sät­ze und ein­fa­che Wör­ter, ver­mei­de Fach­jar­gon und kom­ple­xe Struk­tu­ren. Das Text­lay­out spielt eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le. Eine grö­ße­re Schrift­grö­ße, aus­rei­chen­der Zei­len­ab­stand und eine kla­re Struk­tur ver­bes­sern die Les­bar­keit erheb­lich. Zusätz­lich unter­stüt­zen Bil­der und Sym­bo­le das Text­ver­ständ­nis, indem sie visu­el­le Anker bie­ten, die den Inhalt ergänzen.

Praktische Anwendung und Beispiele

Leich­te Spra­che fin­det in vie­len Berei­chen Anwen­dung, von amt­li­chen Mit­tei­lun­gen über Medi­en bis hin zu kul­tu­rel­len Ver­an­stal­tun­gen wie Thea­ter­auf­füh­run­gen. Erfolg­rei­che Imple­men­tie­run­gen sind bei­spiels­wei­se im Deut­schen Bun­des­tag und den Münch­ner Kam­mer­spie­len zu sehen, wo Leich­te Spra­che genutzt wird, um Infor­ma­tio­nen für ein brei­tes Publi­kum zugäng­lich zu machen.

Für Unter­neh­men bie­tet die Leich­te Spra­che ins­be­son­de­re in der digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­on enor­me Vor­tei­le. Sie kann dazu bei­tra­gen, die Benut­zer­freund­lich­keit von Web­sei­ten zu erhö­hen und die Kun­den­bin­dung zu stär­ken, indem sie sicher­stellt, dass Infor­ma­tio­nen für alle Nut­zer ver­ständ­lich sind.

Leichte Sprache als Instrument der Inklusion 

Gesetzliche Verankerung und gesellschaftliche Auswirkungen

Die gesetz­li­che Ver­pflich­tung zur Bereit­stel­lung von Leich­ter Spra­che ist ein wich­ti­ger Schritt zur För­de­rung der Inklu­si­on. Die­se Ver­pflich­tun­gen tra­gen dazu bei, die Teil­ha­be aller Men­schen am gesell­schaft­li­chen Leben zu gewähr­leis­ten und Bar­rie­ren abzu­bau­en. Leich­te Spra­che unter­stützt die Umset­zung von Arti­kel 3 des Grund­ge­set­zes, der die Gleich­heit aller Men­schen vor dem Gesetz garantiert.

Zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen

Die wis­sen­schaft­li­che Fun­die­rung und poten­zi­el­le Wei­ter­ent­wick­lun­gen der Leich­ten Spra­che sind von gro­ßem Inter­es­se. Neue Anwen­dungs­be­rei­che wie Bil­dung, Gesund­heits­we­sen und Wirt­schaft bie­ten span­nen­de Mög­lich­kei­ten, die Leich­te Spra­che wei­ter zu eta­blie­ren. Bil­dung und Qua­li­fi­zie­rung in Bezug auf Leich­te Spra­che sind ent­schei­dend, um ihre Ver­brei­tung und Akzep­tanz zu för­dern. Stu­di­en wie die Lei­SA-Stu­die zei­gen, dass es noch viel Poten­zi­al für die Wei­ter­ent­wick­lung und Imple­men­tie­rung gibt.

Leichte Sprache: Ein Schlüssel zur Inklusion
Inklusion durch Leichte Sprache

Die Zukunft der Inklusion durch Leichte Sprache 

Leich­te Spra­che ist ein ent­schei­den­des Mit­tel zur För­de­rung einer inklu­si­ven Gesell­schaft. Sie ermög­licht es, Bar­rie­ren abzu­bau­en und die Teil­ha­be aller Men­schen zu gewähr­leis­ten. Die ver­stärk­te Imple­men­tie­rung in digi­ta­len Lösun­gen ist ein wich­ti­ger Schritt, um die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on inklu­si­ver zu gestal­ten. Unter­neh­men und Insti­tu­tio­nen sind auf­ge­ru­fen, Leich­te Spra­che als fes­ten Bestand­teil ihrer Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gien zu inte­grie­ren, um eine inklu­si­ve­re Zukunft zu schaffen.

Inklu­si­on durch Spra­che und Bar­rie­re­frei­heit sind nicht nur gesetz­li­che Anfor­de­run­gen, son­dern auch ethi­sche Ver­pflich­tun­gen, denen wir uns alle stel­len soll­ten. Leich­te Spra­che bie­tet eine ein­fa­che, aber wir­kungs­vol­le Mög­lich­keit, die­sen Ver­pflich­tun­gen nach­zu­kom­men und eine gerech­te­re Gesell­schaft zu schaffen.

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