Marge surfen, nicht verbrennen: So rechnet sich euer KI‑Produkt

Worum es hier geht 

Nicht „Wir pro­bie­ren mal KI“, son­dern: Wir bau­en ein markt­fä­hi­ges Pro­dukt mit KI‑Einsatz.

Das heißt: mess­ba­rer Kun­den­nut­zen, ver­läss­li­che Ergeb­nis­se, sau­be­re Prei­se – und eine Mar­ge, die auch bei Wachs­tum trägt. Mar­ge ent­steht, wenn Umsatz pro Nut­zung deut­lich über den varia­blen Nut­zungs­kos­ten liegt. Fix­kos­ten ent­schei­den, wie schnell ihr skaliert.

Die ökonomische Struktur – früher vs. heute (kurz & klar) 

Dimen­si­onFrü­her (klas­si­sches SaaS)Heu­te (KI‑Produkt)
Umsatz‑EinheitSeats/LizenzenNutzung/Antwort + ggf. Seat
Steu­er­grö­ßeLTV (Cus­to­mer Life­time Value)Deckungs­bei­trag je Nut­zung, Plan‑CM
Haupt­kos­tenüber­wie­gend fix (Inf­ra, Vertrieb)über­wie­gend varia­bel (Rechenleistung/„Tokens“, geziel­te Suche/Tools, Speicher)
Mar­ge grob80–90 %25–60 %
Preis­lo­gikPlä­ne mit Feature‑GatingPlä­ne + Kontingente/Overages
Forecast‑HebelSeat‑ZuwachsFall­zah­len, Ant­wort­län­ge, Modellmix

Umsatz-Ein­heit

  • Frü­her (klas­si­sches SaaS): Seats/Lizenzen

  • Heu­te (KI-Pro­dukt): Nutzung/Antwort + ggf. Seat

Steu­er­grö­ße

  • Frü­her: LTV (Cus­to­mer Life­time Value)

  • Heu­te: Deckungs­bei­trag je Nut­zung, Plan-CM

Haupt­kos­ten

  • Frü­her: über­wie­gend fix (Inf­ra, Vertrieb)

  • Heu­te: über­wie­gend varia­bel (Rechenleistung/„Tokens“, geziel­te Suche/Tools, Speicher)

Mar­ge (grob)

  • Frü­her: 80–90 %

  • Heu­te: 25–60 %

Preis­lo­gik

  • Frü­her: Plä­ne mit Feature-Gating

  • Heu­te: Plä­ne + Kontingente/Overages

Fore­cast-Hebel

  • Frü­her: Seat-Zuwachs

  • Heu­te: Fall­zah­len, Ant­wort­län­ge, Modellmix

Neu im KI‑Zeitalter: Deckungsbeitrag je Nutzung & Plan‑CM

War­um neu? In klas­si­schem SaaS waren Compute‑Kosten pro zusätz­li­cher Nut­zung kaum spür­bar. Heu­te kos­tet jede Inter­ak­ti­on Geld – über Tokens und Tool‑Aufrufe. Tokens sind eure neu­en COGS (Stück­kos­ten der Leistung).

Deckungs­bei­trag je Nutzung

  • Betrach­tet eure typi­schen Inter­ak­tio­nen: Wel­cher Umsatz steht wel­chen varia­blen Nut­zungs­kos­ten gegen­über (Modell‑Rechenleistung, geziel­te Suche/Tools, Speicher/Datentransfer)?
  • Wenn’s klemmt, sind meist Ant­wort­län­ge, Modell­grö­ße oder zu vie­le Zwi­schen­schrit­te die Treiber.

Plan‑CM (Plan‑Deckungsbeitrag)

  • Setzt je Tarif/Produktpfad ein Marge‑Ziel (z. B. 50–60 %).
  • Preist so, dass ihr die­ses Ziel in der typi­schen Nut­zung trefft: Min­dest­um­satz + Kon­tin­gen­te + fai­re Mehrnutzung.

Über­wacht Soll/Ist: Reißt die Nut­zung den Plan, greift euer Rou­ter (klei­ne­res Modell, kür­ze­rer Kon­text, weni­ger Quel­len) – oder ihr jus­tiert die Pakete.

Nachladen statt Nachtrainieren 

Fein­trai­ning bin­det Bud­get und Zeit. In vie­len Fäl­len reicht es, zur Lauf­zeit das rich­ti­ge Wis­sen nach­zu­la­den und Ant­wor­ten damit zu steu­ern. Ergeb­nis: bes­se­re Tref­fer, aktu­el­le Inhal­te, kon­trol­lier­ba­re Nut­zungs­kos­ten. Ein­stieg: RAG für Ent­schei­der: Wie ein Wissens‑Bot funk­tio­niert – ohne Fein­tu­ning, ohne Code.

Was jetzt zählt – drei Schritte 

  1. Preis­leit­plan­ken: Min­dest­um­satz je Plan + kla­re Kon­tin­gen­te. Mehr­nut­zung trans­pa­rent. So bleibt die Mar­ge plan­bar – auch wenn die Nut­zung steigt.

  2. Nut­zung schlank: prä­zi­se Fra­gen, kur­ze Ant­wor­ten, nur rele­van­te Quel­len nach­la­den. Wie­der­ver­wend­ba­res cachen statt jedes Mal neu „bezah­len“.

  3. Modell­mix steu­ern: güns­ti­ges Modell als Default; nur bei ech­ten Spe­zi­al­fäl­len hoch­schal­ten. Euer Rou­ter ent­schei­det, nicht der Zufall.

Vom ersten Aha zum Markt 

Onboar­ding am ech­ten Pro­blem, nicht an der Feature‑Liste. Ver­trau­ens­an­ker ein­bau­en (Quel­len­hin­wei­se, Ver­sio­nen). Dis­tri­bu­ti­on so wäh­len, dass sie reso­niert: Community‑Kanäle, Part­ner, Refe­ren­zen – Reich­wei­te ist gut, reso­nan­te Reich­wei­te ist besser.

Fazit 

Ein KI‑Produkt rech­net sich, wenn Pro­dukt­nut­zen vor Tech­nik kommt. Wer scharf defi­niert, was der Kun­de kauft, wie die Nut­zungs­kos­ten ent­ste­hen und wo die Dis­tri­bu­ti­on wirkt, hält die Mar­ge sta­bil – und ska­liert gesund.

Ihr plant ein KI‑Produkt oder wollt ein bestehen­des Ange­bot wirt­schaft­lich trim­men? Wir zei­gen, wo Mar­ge ver­lo­ren geht – und wo sie entsteht.

„Ich möchte mehr Marge mit KI!“

Wir bera­ten, imple­men­tie­ren, erwei­tern und beglei­ten. Mel­det Euch gerne.